Ana Maria aus dem Projekt Musuq Sunqu hat uns eine wunderbare Geschichte erzählt, von einer Frau die sie besonders bewundert. Diese möchten wir sehr gerne mit euch teilen.
„Ich denke immer an unsere Frauen, mit denen wir täglich zu tun haben: unsere Mädchen, Jugendlichen, Mütter von Familien, Pädagoginnen, alle sind großartig. Aber es gibt eine Mutter, für die ich besonders viel Bewunderung für ihren Mut und ihre Hartnäckigkeit empfinde: Sie ist eine Migrantin aus der Region Norte Potosi. Als ich sie das erste mal traf, widmete sie sich nur der Hausarbeit, ihr Ehemann misshandelte sie physisch und psychisch, sie sehr abhängig von dem, was ihr Ehemann sagte und tat, auch wirtschaftlich. Ihr Ehemann ließ sie Mitte 2019 sitzen, allein mit den vier Kindern. Sie hatte vorher sehr hart auf dem Feld in der Landwirtschaft gearbeitet und sich um ihr Haus gekümmert, aber sie hatte nie eine Vergütung für das erhalten, was sie schaffte. Sie hatte bis dahin nicht im klassischen Sinne „gearbeitet“, aber die Situation erforderte es nun, das Haus zu verlassen und einen Weg zu finden, um ihre Kinder durchzubringen. Sie war der Aufgabe gewachsen, sie begann Süßigkeiten zu verkaufen in den Bussen, dann lernte sie, Früchte je nach Jahreszeit zu vermarkten. Sie stand früh auf, um die Früchte bei den Großhändlern zu kaufen. Sie, die kaum lesen konnte, lernte dazu und wurde richtig geschäftstüchtig. Gleichzeitig hatten ihre „wawas“ (quechua für Kinder) genug Obst zu essen. Dank Ihrer Bemühungen haben ihre Kinder die Schule nicht abgebrochen, sie lernen weiter und sind sehr verantwortungsbewusst. Ich denke, sie ist ein Vorbild für andere Mütter, weil die Schwierigkeiten, die sie durchgemacht hat, sie stärker gemacht haben und ihr Lächeln Hoffnung vermittelt. Sie heißt Reyna.“
Recent Comments